Sarrazins Kreuzzug gegen den Euro

Veröffentlicht am 23 Mai 2012

Wieder einmal schockiert Thilo Sarrazins „hässliche[r] nationalistische[r] Ton“. Nach seinem ebenso beliebten wie umstrittenen Buch über die Einwanderung in Deutschland sorgt er nun mit seinem neuen Werk „Europa braucht den Euro nicht" für Furore.

Dieses „Buch ist widerlich, mit falschen Argumenten behaftet und irreführend“, urteilt die Frankfurter Rundschau. Sarrazin, der selbst für den IWF, das deutsche Finanzministerium und die Bundesbank gearbeitet hat, sollte sich in diesen Gefilden eigentlich auskennen. Aber genau das kann er nicht, wirft ihm die deutsche Tageszeitung vor.

Sarrazin konstruiert den Gegensatz zwischen dem effizientem Nordeuropa und dem schludrigen Süden − fleißig gegen faul, weiß gegen braun. Club Med nennt er die Staaten, denen er unsolides Verhalten unterstellt. Wo verortet Sarrazin Frankreich? Im Club Med! Klar, hier schreibt ein Eurogegner, der zu wissen glaubt, warum Deutschland bislang so europafreundlich agiert hat. Die anhaltende Begeisterung für Europa sei nicht zu erklären „ohne die moralische Last der Nazizeit“. [...] Das Buch lügt. [...] Möge es in den Buchhandlungen vergammeln!

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