Es ist das Ende von über fünfzig Jahren Diktatur in Syrien. Am Sonntag, den 8. Dezember drang eine bewaffnete Koalition unter Führung der islamistischen Gruppe Hayat Tahrir Al-Sham (HTS) von Abu Mohammed Al-Julani nach einer Blitzoffensive in die Hauptstadt Damaskus ein. Der syrische Präsident Baschar al-Assad verließ daraufhin überstürzt das Land. Er hatte die Macht von seinem Vater geerbt und sein Regime war bekannt für seine Brutalität und Korruption. Sein Sturz wurde nicht nur in Syrien, sondern auch in Europa, wo seit 2015 fast 1,3 Millionen Syrer Zuflucht gefunden haben, mit Freude begrüßt. 

Baschar al-Assad fand indes Zuflucht in Russland bei seinem langjährigen Verbündeten Wladimir Putin. Als Flüchtling in Moskau dürfte der gestürzte Staatschef den russischen Präsidenten jedoch vorerst nicht treffen

Der Sturz des syrischen Regimes ist ein Rückschlag für den Kreml, denn Russland verfügt über eine militärische Marinebasis in Tartus - den einzigen direkten Zugang zum Mittelmeer - und einen Luftwaffenstützpunkt in der Nähe von Latakia im Westen des Landes. Wie Putin, der zur Zeit mit der Ukraine beschäftigt ist, auf die Gefährdung seiner syrischen Positionen reagieren wird, bleibt abzuwarten. Vorerst markiert der überraschende Sturz des Assad-Regimes den Beginn eines politischen Übergangs nach einem jahrelangen Bürgerkrieg, der das Land in weiten Teilen zerstört hat. 


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