“S&P senkt Rating Italiens”, titelt Il Sole 24 Ore, nachdem die amerikanische Rating-Agentur ohne Vorwarnung das Rating für italienische Staatsanleihen von A+ auf A gesenkt hat. Als Gründe führte Standard&Poor’s die schlechten Wachstumsperspektiven der italienischen Wirtschaft und die “Instabilität” der Exekutive unter Silvio Berlusconi an. Der Cavaliere ist nach neuen Ermittlungen in Abhör- und Prostitutionsskandale verwickelt. Dazu hat er große Schwierigkeiten, den für unzureichend gehaltenen Sparplan zur Verabschiedung zu bringen. Damit sei er nicht in der Lage, schnell auf mögliche neue Notsituationen zu reagieren, erklärt die Mailänder Wirtschaftszeitung.
Diese Herunterstufung ist “für den Zusammenhalt unserer Regierung verheerend”, beobachtet darüber hinaus Il Sole. Der Verlust an politischer Glaubhaftigkeit und die zögerliche wirtschaftspolitische Strategie Italiens unterminiere den Halt einer Wirtschaft, deren Fundamentaldaten besser sind als in vielen anderen europäischen Ländern. “Wir bleiben im Bereich der A-Ratings, die für die Anleger noch für solide Anleihen stehen. Nach dieser Herunterstufung wird es jedoch wesentlich schwieriger und vor allem teurer sein, die notwendigen Mittel zur Refinanzierung unserer Schulden zu finden”, so die Tageszeitung.