Vereinigtes Königreich

Sparpolitik lässt Obdachlosigkeit steigen

Veröffentlicht am 31 August 2011 um 16:24

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„Obdachlosigkeit bedroht Mittelschicht“, titelt The Guardian und zitiert einen Bericht der Hilfsorganisation Crisis. Die 120 Seiten lange Studie verweist auf „eine direkte Verbindung zwischen Konjunkturflaute, steigender Obdachlosigkeit und den drastischen Kürzungen bei Sozialausgaben, welche den traditionellen Sozialstaat auseinandernehmen“, berichtet die Tageszeitung aus London. Laut der Studie wurden 44.160 Menschen als obdachlos klassifiziert und in sozialen Einrichtungen untergebracht, ein Anstieg von zehn Prozent in einem Jahr und der erste seit einem Jahrzehnt. In 2010 lebten des Weiteren 189.000 Menschen in Notunterkünften wie kleinen Hotels und Pensionen — ein Anstieg von 14 Prozent gegenüber 2009. Die Hilfsorganisation identifizierte ebenfalls einen steigende „versteckte Obdachlosigkeit“ — womit Familien gemeint sind, die in Einzimmerwohnungen anstatt Mehrzimmerwohnungen leben müssen. 630.000 Haushalte werden als „überfüllt“ betrachtet. „Jede signifikante Reduzierung des sozialen Sicherheitsnetzes in Großbritannien als Folge der von der Regierungskoalition vorgesehenen Reformen, machen, wie sollte es auch anders sein, das Szenario einer obdachlosen Mittelschicht immer wahrscheinlicher.“

Derweilen berichtet Le Monde, dass laut einer Studie des Nationalen Statistischen Instituts der Bevölkerungsanteil in Frankreich, der unter der Armutsgrenze (954 Euro pro Monat) lebt, im vergangenen Jahr von 7,8 Millionen Menschen (13% der Gesamtbevölkerung) auf 8,2 Millionen (13,5 Prozent) gestiegen sei. Tendenz seit zwei Jahren steigend, wie ein hochrangiger Vertreter der Hilfsorganisation Secours Populaire der Paris Tageszeitung sagte.

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