Die Gazeta Wyborcza widmet ihre Titelseite den „Bürgern der amerikanischen Armee“. Um die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erwerben, treten viele junge Polen im Besitz einer „Green Card“ (US-amerikanische Aufenthaltsgenehmigung) der US Army bei, berichtet die polnische Tageszeitung. Nach einer vierzehnwöchigen Ausbildung kommen sie in Afghanistan und im Irak zum Einsatz. Seit Beginn der Kampfhandlungen sind etwa zwanzig von ihnen ums Leben gekommen. Für die lebensgefährlichen Einsätze erhalten sie ein Gehalt von 1400 US-Dollar, 30 bezahlte Urlaubstage, eine private Krankenversicherung und die so ersehnte amerikanische Staatsbürgerschaft. Nach polnischem Recht ist es ein Verbrechen, einem anderen Land zu dienen (außer man erwirkt eine Sondergenehmigung). Die genaue Anzahl der Polen, die in die US-Armee eingetreten sind, kennt der polnische Verteidigungsminister nicht. Momentan sind es rund 500, meint ein Ausbilder der US Army. Gegenüber Gazeta Wyborcza erklärt ein in der US-amerikanischen Armee dienender Pole: „Amerika ist das Land der Träume und die amerikanische Armee hilft dabei, sie wahr werden zu lassen“.
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