"Um die Europäer vor den Auswirkungen chemischer Produkte zu schützen, werden im kommenden Jahrzehnt wohl nicht nur 2,5 Millionen Labortiere geopfert werden müssen, wie man ursprünglich annahm, sondern 54 Millionen", vermutet Le Monde. Die französische Tageszeitung beruft sich dabei auf die Meinung zweier Wissenschaftler, deren Schätzungen nach Europa bei der Anwendung der REACH-Regelung [für den Umgang mit chemischen Stoffen] Schwierigkeiten bekommen wird. Laut dieser Regelung muss die Chemieindustrie beweisen, dass die vor 1981 auf den Markt gebrachten Produkte weder für die Gesundheit noch für die Umwelt schädlich sind.
In einem Artikel des Wissenschaftsmagazins Nature warnen der Toxikologe Thomas Hartung und die Chemikerin Costanza Rovida davor, dass die heutige "Toxikologie weder die erforderlichen Hochgeschwindigkeits-Methoden noch alternative Experimentaltechniken für Tierversuche besitzt, um die festgesetzten Ziele erreichen zu können". Die Chemieindustrie hat bereits jetzt 140.000 zu analysierende Substanzen registriert.
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