Seit den sechziger Jahren ließ seine weiche, männliche Stimme "Frauen allen Alters den Kopf verlieren". Der Sänger Waldemar Matuška ist am 30. Mai in Florida gestorben. Der Tod des 76-Jährigen ist auf den Titel der gesamten tschechischen Presse, so wie bei Mladá Fronta DNES, die dem "Enfant terrible" des nationalen Pops gleich vier Seiten widmet. Denn Matuška hat "für immer eine einzigartige Stellung in der Popmusik".
Der "bärtige Boheme in Jeans", der seine Karriere im Prager Theater Semafor begonnen hatte, erreichte in den von relativer Freiheit geprägten sechziger Jahren ein breiteres Publikum. Nachdem er zunächst während der "Normalisierung" nach der Invasion des Warschauer Pakts weiter gesungen hatte, verließ er 1986 das Land und ging in die USA. Und auch wenn seine Lieder nicht mehr ausgestrahlt wurden, "kennen alle Tschechen sie auswendig", schreibt DNES.