“Keine Überraschung.” Das ist laut der bulgarischen Tageszeitung Dnevnik das Ergebnis der ersten Runde der Präsidentschafts- und Kommunalwahlen vom 23. Oktober. Rossen Plewneliew, der Kandidat der konservativen Regierungspartei von Ministerpräsident Bojko Borissow (Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens, GERB) erhielt knapp 40 Prozent der Stimmen. Damit bekam er über 10 Prozent mehr als sein sozialistischer (ex-kommunistischer) Konkurrent Iwajlo Kalfin. Die GERB-Partei “geht als Sieger” aus der Wahl hervor. Denn schon im ersten Wahlgang konnten sich ihre Kandidaten in mehreren Städten, darunter in der Hauptstadt Sofia, durchsetzen, meldet Dnevnik.
Die Zeitung glaubt allerdings, dass der “Schock” der zweiten Runde am 30. Oktober nicht unterschätzt werden sollte. Plewneliew könnte in Bedrängnis geraten, sollte sein Konkurrent die Protestwähler für sich gewinnen. Dieser Auffassung ist auch die Tageszeitung Trud, für die die GERB “die stärkste politische Kraft des Landes” bleibt. Dagegen “kündigt sich eine schwierige Stichwahl an”, schätzt die Zeitung. Denn der Vorsitzende der Bewegung für Rechte und Freiheit (DPS, vertritt die türkischsprachige Minderheit des Landes) Ahmed Dogan hat die Sympathisanten seiner Partei bereits aufgefordert, bei der zweiten Wahlrunde für den sozialistischen Kandidaten zu stimmen.