Sieht man sich an, was Apple und Google in Polen an Steuern zahlen, dann könnte man meinen, dass die Muttergesellschaften als kleine Unternehmen ihre Waren aus einer Garage abverkaufen, schreibt die Warschauer Tageszeitung.
Das nationale Gerichtsregister KRS führt Buch über alle Unternehmen, die in Polen Handel betreiben. Es verzeichnet für Apple einen Jahresertrag von 13,8 Millionen Zloty (3,45 Mio. €) und für Google Polen einen Gewinn von 139 Millionen Zloty (34,75 Mio. €).
Dementsprechend zahlen die beiden Firmen Steuern von jeweils 1,1 bzw. 3,6 Millionen Zloty (0,27 bzw. 0,9 Mio. €) pro Jahr. Die Gazeta Wyborcza bemerkt jedoch, dass der tatsächliche Wert der jährlich von Apple und Google in Polen verkauften Produkte auf knapp eine Milliarde Zloty (250 Mio. €) geschätzt wird. Weiter heißt es:
Wenn Apple und Google auf alle in Polen erwirtschafteten Erträge Einkommenssteuer zahlen würden, dann wären die Zahlen mehr als zwölf Mal höher als die vom KRS angegeben Summen gewesen.
Seit den 1980er Jahren und der Finanzialisierung der Wirtschaft haben uns die Akteure der Finanzwirtschaft gelehrt, dass sich hinter jeder Gesetzeslücke eine kurzfristige Gewinnmöglichkeit verbirgt. All das und mehr diskutieren wir mit unseren Investigativ-Journalisten Stefano Valentino und Giorgio Michalopoulos. Sie haben für Voxeurop die dunklen Seiten der grünen Finanzwelt aufgedeckt und wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.
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