Der Höhenflug des Schweizer Franken sorgt für Unmut in den österreichisch-ungarischen Beziehungen. "'Enteignung von Banken': Wien geht gegen Budapest vor", titelt der Wiener Standard. Österreichs Regierung zürnt den Kollegen in Ungarn. Diese wollen ihren stark verschuldeten Bürgern die Rückzahlung ihrer Kredite in Fremdwährung erleichtern, und dazu feste und vor allem sehr vorteilhafte Zinssätze festsetzen. Die Ungarn könnten demnach ihre Kredite in Schweizer Franken zu einem Satz von 180 Forint statt 240 abzahlen, und die in Euro zu einem Satz von 250 Forint statt 280.
Der Verlust bliebe bei den Banken, was in den österreichischen Geldhäusern, die Kredite von rund 5 Milliarden Euro in Ungarn ausstehen haben, für Aufruhr sorgt. Wien forderte die EU-Kommission auf, beim Europäischen Gerichtshof eine einstweilige Verfügung gegen die Pläne Ungarns zu prüfen. Laut Standard schneidet sich Budapest aber vorrangig ins eigene Fleisch. Indem es privatrechtliche Verträge aushebele, vertreibe es die Investoren.