Zuckermarktreform, die bittere Pille

Veröffentlicht am 23 Februar 2011 um 11:38

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Die Dziennik Gazeta Prawna macht mit der „EU-Zuckerkrise“ auf. Im Vergleich zum letzten Jahr sind die Preise um 30 bis 40 Prozent gestiegen, und zwar aufgrund von EU-bestimmten Produktionsquoten, Naturkatastrophen auf internationaler Ebene und schlechteren Ernten, so die Wirtschaftszeitung. Die 2006 eingeführte EU-Zuckermarktreform sah vor, den garantierten Mindestpreis um 36 Prozent zu senken und defizitäre Fabriken zu schließen. Infolgedessen begann die Zuckererzeugung in der EU zu sinken: für 2009/2010 auf 16,25 Millionen Tonnen, im Vergleich zu 17,35 Millionen Tonnen im Vorjahr. Polen produzierte letztes Jahr 1,43 Millionen Tonnen Zucker, darf jedoch mit dem EU-Limit nur 1,405 Millionen Tonnen davon verwenden und muss den Rest außerhalb der EU exportieren. Dabei ist diese Quote noch nicht einmal hoch genug, um die steigende inländische Nachfrage zu decken – was bedeutet, dass immer mehr Zucker aus Nicht-EU-Ländern importiert werden muss. Der Rohstoff ist jedoch auch an den internationalen Märkten knapp, da die Naturkatastrophen schlechtere Ernten verursachten. „Eine Erhöhung der Zuckerpreise ist unvermeidlich“, warnt die Tageszeitung und kündigt eine Konkurswelle für Bäcker und Zuckerfabriken an, deren Geschäfte sich der „Rentabilitätsschwelle“ nähern.

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