Die umstrittene "große Debatte über die nationale Identität", die Anfang November vom Minister für Immigration und nationale Identität Eric Besson angestoßen wurde, soll nun im ganzen Land von den Präfekten geleitet werden. Zu diesem Zweck wurde ihnen von der Regierung ein Fragebogenmit 200 Fragen überstellt, der bei der Befragung der Bürger behilflich sein soll und dessen Inhalt L'Humanité offenlegt. Das Dokument "lässt die Immigranten als Risikofaktor für Frankreich dastehen", beurteiltdie kommunistische Tageszeitung.
Von sechzehn Kapiteln beziehen sich vier auf das Immigrationsthema mit Fragen, die als "besonders anti-republikanisch" eingeschätzt werden. So findet man unter anderem solche Fragen: "Wie kann man die illegale Einwanderung oder die Präsenz von Ausländern in prekärer Lebenssituation, die diverse Probleme wie Schwarzarbeit und Kriminalität nach sich ziehen, verhindern?"; "Sind die Werte einer nationalen Identität mit der Gemeinschaftsidee vereinbar?" Es bleibt noch zu erwähnen, dass die Verfasser des Fragebogens nur ein untergeordnetes Kapitel der Frage der europäischen Identität gewidmet haben.