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"Kopf freisaufen" an der Costa Brava

Jedes Jahren streben Zehntausende deutsche Abiturienten gen Südeuropa, um an dortigen Stränden das Ende der Prüfungen zu feiern. Ein Jackpot, aber auch ein Danaergeschenk an die Städte, die die konstant alkoholisierten Urlauber beherbergen. Reportage an der spanischen Costa Brava.

Veröffentlicht am 20 Juli 2009
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Wenn in Lloret de Mar morgens die Lichter der Bars und Clubs ausgehen, beginnt für die Stadtreinigung das große Aufräumen. Der Müll einer durchfeierten Nacht will bis 14 Uhr verschwunden sein – bis die deutschen Abiturienten erneut aufwachen, und dem nächsten Abend entgegendösen, an dem sie sich "den Kopf ein wenig freisaufen" wollen, berichtet Christoph Scheuermann im Spiegel. Das Magazin widmet sich der zukünftigen Elite der Republik, die sich nach bestandenem Abitur und vor Beginn des Ernst des Lebens mittels spezialisierter Reisebüros (abreisen.de u.a.) an der Costa Brava den "Tequila-Randale" hingibt. Zehntausende führen jedes Jahr in Bussen in Ferienorte eines südeuropäischen Meeres, in denen man auch in größter Trunkenheit nicht viel kaputt machen könne, um "dem neuen Leben nach der Schule die Komplexität zu nehmen". Das heißt "nicht feiern, sondern eskalieren". Die Kleinstadt Lloret, die dieses Jahr bereits einen Alkoholtoten beklagt, beginnt sich um die mangelnde Sicherheit der Jugendlichen und den Ruf ihrer Stadt zu sorgen. Disco-Besitzer Graham will aber "nicht auf das Geld verzichten, das die Jugendlichen bringen, zumal sie vor der Hauptsaison kommen. Lloret will Ruhe, Lloret will Geld, womöglich wird der Exzess also nie aufhören".

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