"Schwarz-Gelb-Blues: Mobilisierung für Belgien ein Flop", titelt Le Soir und stellt fest, dass nur 2000 Menschen am Sonntag für die Einheit des Landes demonstrierten. 2007 waren es noch 35.000 gewesen. Die Parolen waren dreisprachig, doch die große Mehrheit stellten die Frankophonen. "Belgien ist kein Objekt der Begierde mehr", bedauert die Tageszeitung. "In Flandern wird dem Land übel zugerichtet. Es ist für manche ein Objekt des Abstoßes. Auf frankophoner Seite sieht man machtlos dessen Auflösung zu, ein Objekt des Bedauerns oder der Nostalgie." Für De Standaardist aber kurz vor den Wahlen am 13. Juni die Einheit des Landes nicht das Hauptproblem: "Lesen Sie die Wahlslogans. Eins wird überall deutlich: die Krise Europas und damit Belgiens ist nur ein Randthema", beklagt die flämische Tageszeitung, die bemerkt, dass die Politiker offensichtlich nichts aus der Krise gelernt hätten. "Während Spanien und Portugal zusätzliche Einsparungen beschließen", wird das belgische Defizit in diesem Jahr um rund 17 Milliarden Euro steigen.
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