Wird Polen zum zweiten Qatar?

Veröffentlicht am 8 April 2011

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„Polen liegt auf Gas”, prahlt die Gazeta Wyborcza nach der Veröffentlichung des Berichts der amerikanischen Energieinformationsagentur (EIA) über Schiefergasvorkommen in 32 Ländern. Polen ist mit seinen geschätzten 5,3 Billionen Kubikmetern an förderbaren Vorkommen von Schiefergas, das zu heutigen Preisen runde 1,38 Billionen Euro wert ist, unbestrittener Anführer in Europa. Schätzungen der EIA zufolge, könnten die polnischen Reserven bis zu 380 Jahre reichen, wenn der heutige Verbrauch an Gas nicht extrem ansteigt. Außerdem sind die Bedingungen zur Förderung von Schiefergas in Polen günstig. Im Bericht der EIA sind 40 Prozent leicht gewinnbar. 2010 hatte Warschau ein Abkommen mit Washington unterzeichnet und sich dem von den USA gesponserten Projekt Global Shale Gas Initiative angeschlossen. Es hat zudem 85 Förderlizenzen an verschiedene Unternehmen ausgegeben. Nichtsdestoweniger haben Umweltschützer ihre Bendenken gegenüber der Förderung von Schiefergas. „Sie argumentieren, dass es die Landschaft zerstört und das Wasser vergifted,“ berichtet die Warschauer Tageszeitung.

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