Lukaschenko nimmt „Geiseln“ aus der Opposition

Veröffentlicht am 16 Mai 2011

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„Lukaschenkos Rache“, titelt die Gazeta Wyborcza, nachdem ein weißrussisches Gericht Andrej Sannikow, Lukaschenkos Rivalen in der Präsidentschaftswahl von 2010, zu fünf Jahren in einer Strafkolonie verurteilte, weil er am Wahltag (19. Dezember) eine Straßendemonstration veranstaltet hatte, zu welcher 20.000 Menschen erschienen waren. „Das ist der erste, aber nicht der letzte Gegner des Diktators, der ins Gefängnis kommt, weil er es gewagt hat, ihn herauszufordern“, schreibt die Warschauer Tageszeitung und erwähnt, dass drei weitere Gegenkandidaten des Amtsinhabers auf ihre Urteile warten. Der weißrussische Journalist Pawel Scheremet, der vor ein paar Jahren eine Haftstrafe absaß und dem letztes Jahr die weißrussische Staatsangehörigkeit entzogen wurde, erklärt, dass Präsident Lukaschenko damit zweierlei bezweckt: Er will sich an seinen politischen Gegnern rächen und durch ihre Gefangennahme oder durch die Ablehnung ihrer Reisepassanträge eine Gruppe von „Geiseln“ zusammenstellen. Diese können dann als Faustpfand bei Gesprächen mit dem Westen dienen, wenn es darum geht, Sanktionen gegen Weißrussland aufzuheben oder Hilfsgelder für das Land zu entfrieren.

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