Max Schrems pocht auf sein Recht und bringt Facebook damit in Bedrängnis. Wien, 2012.

Max Schrems kündigt Facebook die Freundschaft

Ein Jurastudent aus Wien klagt Facebook an - wegen Missachtung des Datenschutzes. Für Mark Zuckerberg, der den bevorstehenden Börsengang nicht verderben will, und Irland, das den europäischen Firmensitz beherbergt, kommt der Wirbel zur Unzeit.

Veröffentlicht am 27 April 2012
Max Schrems pocht auf sein Recht und bringt Facebook damit in Bedrängnis. Wien, 2012.

Irgendwann wollte es Max Schrems ganz genau wissen. Er bat Facebook um Auskunft über alle Daten, die dort von ihm gespeichert sind. Die Antwort, die er von dem Netzwerk erhielt, übertraf seine Befürchtungen: Alle Daten, die er gelöscht hatte, waren immer noch da. Statusmeldungen, Freundesanfragen und private Nachrichten. Facebook hatte alle persönlichen Informationen des Österreichers weiter gespeichert - gegen seinen Willen und entgegen den Regeln des europäischen Datenschutzrechtes. Diese verbieten die unbefristete Speicherung von Benutzerdaten.

Ein Jahr ist das her, und eigentlich hatte der 24-Jährige nur sein Recht nutzen wollen. Jeder Europäer kann Auskunft über persönliche Daten verlangen, das wusste der Jura-Student. Dass er damit das größte Datenschutzverfahren in der Firmengeschichte von Facebook lostreten würde - das wusste er damals nicht. Und auch nicht, dass er nicht nur mit Facebook, sondern auch mit einer europäischen Behörde massiv in Konflikt geraten würde. Denn aktuell ist es die irische Datenschutzkommission, die jedes weitere Vorgehen gegen Facebook blockiert.

Am Anfang war es für ihn nur ein Spaß gewesen. Doch dann brauchte Facebook sechs Wochen und 23 E-Mails, um dem österreichischen Studenten seine Daten zu schicken. Es waren genau 1222 PDF-Seiten - nur über Max Schrems, einen einzigen von 854 Millionen Facebook-Nutzern. Schrems wollte es zuerst nicht glauben. Dann nahm er das Ganze als sportliche juristische Herausforderung und verwendete das Material als Beweismittel...

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