Von Brüssel eingeleitete Untersuchung stellt G20-Gipfel in Frage

Veröffentlicht am 28 August 2013

Die Europäische Kommission plane ein offizielles Verfahren gegen das russische Staatsunternehmen Gazprom, weil der Energieriese seine „beherrschende Stellung am Erdgasmarkt“ missbrauchen würde, berichtet Bloomberg BusinessWeek.

So soll die Europäische Union eine Untersuchung der Kartellbeschwerden gegen Gazprom, einem der mächtigsten Konzerne und im September 2012 noch der größte Erdgasversorger der Welt, eingeleitet haben.

Gazprom wird verdächtigt, die Erdgasversorgung in einigen EU-Mitgliedstaaten unterbrochen zu haben, um die Diversifizierung der Versorgungsquellen zu behindern und den Kunden durch die Bindung der Erdgaspreise an die Erdölkurse überhöhte Preise in Rechnung zu stellen.

Falls sich die beiden Parteien nicht auf Schlichtungsgespräche einigen, könnte das Verfahren Ende des Jahres aufgenommen werden, schreibt die Wochenzeitschrift und fügt hinzu:

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Eine Kraftprobe mit Gazprom dürfte die Beziehungen zu Russland belasten, wo doch Putin im September einen G20-Gipfel in Sankt Petersburg ausrichten soll. Der russische Außenminister, Sergeij Lawrow, warnte diesen Monat bereits davor, dass die Europäische Union Sanktionen gegen Gazprom verhängen könnte. In diesem Fall wäre es für das Unternehmen schwierig, in Ländern zu agieren, in denen es offen benachteiligt wird.

Die Beschwerde gäbe „der Forderung der Wettbewerbsbehörde nach Geldbußen und weiteren Sanktionen“ Nachdruck, so das Magazin. Unternehmen, die gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstoßen, müssten mit einer Strafe rechnen, die bis zu 10 Prozent des Jahresertrags betragen kann.

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