Gestern Abend saß ganz England wie gebannt vor dem Fernseher, als Nick Griffin von der British National Party (BNP) bei BBCs live übertragener Debatte 'Question Time' auftrat, berichtet der Daily Telegraph. Dies war das erste Mal in der Geschichte der illustren Rundfunkanstalt und überhaupt im britischen Fernsehen, dass ein Mitglied der extremen Rechten dazu eingeladen wurde, seine Ansichten einem Live-Publikum darzulegen. In Gesellschaft von Koryphäen wie Justizminister Jack Straw war Griffin, dessen Partei eine Million Stimmen erhielt und bei den Europawahlen im Juni zwei Sitze im Europaparlament gewann, der Meinung, dass Winston Churchill, wenn er heute noch am Leben wäre, seiner Partei beitreten würde und dass Homosexuelle "gruselig" seien. Desweiteren beschrieb er die Bettbezugtragenden Arier-Fanatiker des amerikanischen Ku Klux Klans als gewaltlos und glaubt, dass die "einheimische" weiße Bevölkerung Englands von einer Welle islamischer Einwanderer erdrückt wird, die einem Völkermord wie dem der australischen Aborigines zum Anlass gereiche. Während Griffin solch Rede schwang, kam es vor der BBC-Hauptstation zwischen politisch links ausgerichteten Demonstranten, die die BNP verbieten wollen, und der Polizei zu Auseinandersetzungen. Heute fragen sich alle Zeitungen, ob Griffin der "Sauerstoff" von öffentlichem Auftreten verweigert werden sollte oder ob seine Ansichten so rassistisch und fremdenfeindlich sie auch sind, "entblößt" werden sollten. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
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