Tschechische Republik

Buchmarkt Opfer der Rentenreform

Veröffentlicht am 10 März 2011 um 12:03

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„Während 100.000 Menschen den Buchmarkt retten wollen, rettet die Regierung ihre Reform“, stellt MF DNES fest und bezieht sich dabei auf die Petition der tschechischen Buchverlage gegen die Rentenreform, die über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 20 Prozent finanziert werden soll. Folge wäre die Erhöhung der Verkaufspreise für Bücher und Presseerzeugnisse, die derzeit einer Mehrwertsteuer von nur 10 Prozent unterliegen. „Die drei Parteien der Regierungskoalition haben ihre Diskussionen über die Rentenreform und die Erhöhung der Mehrwertsteuer wieder aufgenommen“, erklärt die Tageszeitung. Eine Alternative wäre die Einführung eines einheitlichen Satzes auf 17 Prozent. Doch wäre der Effekt absurd: „Die Preise für Lebensmittel, Zeitungen und Medikamente würden steigen, während die Preise für Zigaretten, Spirituosen und Elektronik [derzeit mit einer MwSt von 19 Prozent belegt] sinken würden.“ Die Rentenreform wird zur Farce“, bedauert ihrerseits Hospodářské noviny. „Anstatt über die Rentenreform zu diskutieren, reden wir über das Ende des Buchhandels und den intellektuellen Niedergang. Anstatt ein sparendes Volk zu haben, haben wir eines, das an den Preiserhöhungen verzweifelt.“

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