Eigentlich sollte er die Kopfschmerzen des Euro-Klubs lindern, nun bereitet er ihm selbst welche. Der Euro-Rettungsfonds EFSF, gegründet, um zu helfen, ist zum Pflegefall geworden. Der Fonds, der klamme Euro-Länder aus finanzieller Not befreien soll, musste in den wenigen Monaten, die er überhaupt erst existiert, schon mehrmals nachgebessert - um nicht zu sagen, selbst gerettet werden, und zwar davor, vorzeitig leer, abgeräumt und ausgeschöpft zu sein. Es wurde erweitert und gehebelt - doch in Cannes fiel das Fazit erneut ernüchternd aus. Der Fonds ist noch immer nicht das, was er sein soll.
Für seinen Auftrag, eine Brandmauer aus 2000 Milliarden Euro um die Währungsgemeinschaft zu errichten, fehlt ihm das nötige Geld. Mit dem, was da ist, lassen sich nach wie vor lediglich ein paar kleinere Brandherde löschen. Brennen Spanien oder Italien, ist der Fonds am Ende. Und so mussten die Finanzminister des Euro-Klubs an diesem Montag in Brüssel erneut darüber grübeln, woher bloß die nötigen Rettungs-Milliarden kommen könnten.
Eigentlich hatten sie gehofft, das Geld werde aus Asien und Russland fließen. In China und Japan gibt es reichlich ausgestattete staatliche oder private Geldtöpfe, deren Eigentümer bisher gern Euro-Papiere, auch Anleihen des EFSF, gekauft haben. Dieses Geld im Blick, bauten die Euro-Länder kürzlich ihren Rettungsfonds so um, dass er noch mehr dieser finanzkräftigen Investoren anlocken möge - um mit deren Milliarden endlich die Brandmauer errichten zu können.
Allein, das Kalkül geht nicht auf. Die Asiaten zögern, die Russen auch. Keiner ist so richtig überzeugt, noch mehr Geld in EFSF-Papieren anzulegen. Lesen Sie den ganzen Artikel auf der Website der Süddeutschen Zeitung...