Es wird wahrscheinlich der letzte große Holocaust-Prozess in Deutschland sein. Der ehemalige Lagerwärter des Nazi-Vernichtungslagers Sobibor in Polen, John Demjanjuk, wird Beihilfe zum Mord an 27.900 Juden im Jahr 1943 vorgeworfen. Sein Prozess begann am 30. November vor dem Landgericht München, das durch "Ignoranz und Taktlosigkeit" glänzt, meldet die Süddeutsche Zeitung. Das Münchner Blatt bedauert zum Beispiel die Schilder "Sammelzone Demjanjuk", die vor dem Gericht stehen, und die zeigten, wie wenig sich "die Münchner Justiz bei vielem denkt. [...] Erst recht bei der Frage, wie groß ein Saal sein muss, in dem über großes Unrecht geredet werden soll [147 Plätze für Hunderte von Beobachtern]", schreibt die SZ. In seinem Kommentar plädiert Heribert Prantl für die Notwendigkeit des Verfahrens gegen den "Gehilfen", auch wenn andere KZ-Wärter nicht vor Gericht gestellt oder ehemalige Vorgesetzte freigesprochen wurden.
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