„Rund 3 000 Flüchtlinge versuchen über Marokkos Küste nach Spanien zu gelangen”, titelt die Tageszeitung ABC. Gestern hatten Rabat und Madrid bei der Flüchtlingsfrage eine Einigung erzielt. Ausgelöst wurde die Krise durch die Besetzung der Felseninsel Isla de Tierra durch 83 afrikanische Einwanderer. Das zu Spanien gehörende Eiland ist „unbewohnt, kleiner als ein Fußballstadion” und liegt etwa 30 Kilometer vor der marokkanischen Küste.
Den Absprachen zufolge konnten lediglich 10 Flüchtlinge nach Spanien einreisen. Die restlichen Einwanderer wurden nach Marokko abgeschoben. Um der Mafia keinen „Startschuss” zu geben, die von den spanischen Felseninseln vor der marokkanischen Küste aus Menschenhandel betreibt, (Chafarines-Archipel, Felseninsel Vélez de la Gomera, Inselgruppe Alhucemas), ließ der Innenminister verlauten, dass „die Besetzung einer nordafrikanischen Insel, die zu unserem Land gehört, keine Garantie dafür ist, nach Spanien zu gelangen”, schreibt die Tageszeitung weiter. Trotz Verhandlungen mit Marokko steigt der Druck auf die Grenzen der spanischen Exklave Melilla weiter an. Am 3. September hatten etwa 160 Flüchtlinge versucht, die Grenzanlagen zu stürmen. ABC zufolge
ist das Tor wieder geöffnet [...] Experten schätzen, dass 3000 Afrikaner auf die Möglichkeit warten, über die verschiedenen Grenzen zu Marokko nach Spanien zu gelangen.