Zwischen 2008 und 2011 erwirtschaftete das in Belgien ansässige Unternehmen ArcelorMittal Finance 5,8 Milliarden Euro Gewinn. Da die „Hausbank“ des Stahlkonzerns aber „hyperkapitalisiert“ war (28 Milliarden Euro Kapital zwischen 2008 und 2010, 36,6 Milliarden 2011), machte sie die „Steuerabzugsfähigkeit von fiktiven Zinsen“ geltend. Dank dieser Eigenart des belgischen Steuersystems können steuerliche Abzüge für Risikokapital geltend gemacht werden.
So konnte die Bank in vier Jahren 5,6 Milliarden Euro abziehen. Zwischen 2008 und 2011 zahlte ArcelorMittal nur ein einziges Jahr Steuern: 2008 führte der Konzern 81 Millionen Euro ab, was einem durchschnittlichen Steuersatz von 1,4 Prozent entspricht.