Trotz des Defizitverfahrens, das die EU gegen Ungarn eingeleitet hat, könne das Land auch in Zukunft an seiner Wirtschaftspolitik festhalten, versicherte der neue Wirtschaftsminister Mihály Varga. Varga ersetzt György Matolcsy, der am 1. März zum neuen Chef der ungarischen Zentralbank (Magyar Nemzeti Bank, kurz MNB) ernannt wurde. Der bisher ressortfreie Minister Varga kümmerte sich bislang um die Verhandlungen mit dem IWF um ein mögliches Rettungspaket. Allerdings haben diese noch keine konkreten Früchte getragen.
Um das Haushaltsdefizit zu reduzieren könnte der für seine „unorthodoxen“ wirtschaftspolitischen Methoden bekannte Matolcsy die MNB dazu zwingen, Staatsanleihen am Sekundärmarkt zu erwerben, oder auf die Reserven der Zentralbank zurückzugreifen.