„Weg mit der Wehrpflicht!“ Profil macht sich für die Umgestaltung des österreichischen Heeres stark, in etwa so wie sie der SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos am 17. Januar vorstellte. In Anlehnung an das Aussetzen der Wehrpflicht in Deutschland will die SPÖ künftig nur noch eine Miliz von 10.000 Mann für Katastropheneinsätze und eine Berufsarmee von 22.000 Soldaten unterhalten. Für die Wiener Wochenzeitung ist der Wehrdienst ohnehin schon lange überholt: schon wegen der EU-Mitgliedschaft Österreichs, der allgemeinen Tendenz in der Union, wo nur noch drei Länder – Finnland, Griechenland und Zypern – am Wehrdienst festhalten, und vor allem, da es in Zeiten neuer Bedrohungen durch Terrorismus und Cyberwar ziemlich „sinnlos erscheint“ jährlich bis zu 26.000 Jugendliche einzuziehen. Schwer zu sagen bleibt, ob die Reform durchkommt. Der konservative Koalitionspartner ÖVP ist dagegen und erinnert an das Trauma des Bürgerkriegs von 1934 und die (geschätzt doppelt so hohen) Kosten einer Berufsarmee.
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