„Wer will ein Notebook?“ fragt die Gazeta Wyborcza. Auf ihrer Titelseite berichtet die polnische Tageszeitung über das Regierungsvorhaben, alle Erstklässler in den Grundschulen mit einem Notebook auszustatten (im September rechnet man mit ca. 350.000 Schulanfängern). Mit diesem Projekt „sollen gleiche Bildungschancen für Kinder in Kleinstädten und Dörfern geschaffen und der digitalen Ausgrenzung vorgebeugt werden“. Die Kosten dafür könnten eine Milliarde Złoty betragen (ungefähr 250 Millionen Euro). In einem früheren Plan, den Regierungschef Donald Tusk 2008 angekündigt hatte, wurde eine ‚Computer-Revolution‘ und ein PC für jeden Gymnasiasten versprochen. Jedoch wurde dieses Vorhaben aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise schon bald nach seiner Ankündigung aufgegeben. Das Blatt fragt sich, ob die neue Initiative das gleiche Schicksal erleiden wird und berichtet, dass dieses Mal ein Großteil der Mittel von Mobiltelefon-Anbietern kommt. Bis 2020 müssen sie etwa 900 Millionen Euro für 3G-Lizenzen an den Staat zahlen. Nach Schätzungen des polnischen Infrastruktur-Ministeriums besitzen 90 Prozent der Haushalte mit Schulkindern jedoch mindestens einen Computer. „Das Hauptproblem scheint also nicht unbedingt der Mangel an Computern zu sein, sondern fehlende Internetzugänge“, folgert die Warschauer Tageszeitung.
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