"Ich bin gelernter Lehrer und arbeite als Kellner". Sieben Monate nach dem Aufstand eines Teils der Jugendlichen informiert die griechische Tageszeitung Ta Nea auf ihrem Titelblatt darüber, dass vier von zehn griechischen Diplomierten einen anderen Beruf ausüben, als den, den sie eigentlich erlernt haben. Die Tageszeitung weist auch darauf hin, dass es im Vergleich zu allen anderen europäischen Ländern in Griechenland nicht nur die meisten jungen Diplomierten gibt, sondern leider auch die meisten jungen Arbeitslosen. Die Mehrheit ist demnach gezwungen, die Tätigkeit zu wechseln, beziehungsweise umzuschulen. So üben beispielsweise 90 Prozent der in Theologie Diplomierten keinerlei kirchliche Funktion aus. Es geht sogar soweit, dass man einige von ihnen "Pfarrer-Kellner" nennt. Daran schließen sich die Soziologen mit 70 Prozent, die Archäologen mit 42 Prozent und die Sportlehrer mit 35 Prozent an. Mehr als 17.000 Mediziner, Apotheker oder Anwälte stehen noch immer auf den Listen der Arbeitsagentur. Hierbei handelt es sich um ein Phänomen, welches sich in den vergangenen Jahren mit dem Heranwachsen der "600-Euro-Generation" nur noch verschlimmert hat.
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