„Ich freue mich darüber, dass es gelungen ist, Bin Laden zu töten.“ Angela Merkels öffentliche und nicht sehr Nächstenliebe-konforme Reaktion auf die Tötung des Al-Qaida-Chefs stößt in Deutschland auf Kritik. „Kanzlerin empört viele Christen“, titelt die Berliner Zeitung und berichtet, wie Angela Merkel, Christin und Vorsitzende der Christlich Demokratischen Union, es sich mit Kirchen und Parteileuten verscherzt hat. Diese bemängeln, „dass es kein Grund zum Feiern ist, wenn jemand gezielt getötet wird.“ Die Liquidierung bin Ladens zeige „wir dünn die christliche Kulturschicht über den niederen, archaischen Instinkten des Menschen liegt“, bemerkt die Tageszeitung in ihrem Kommentar. „ Ja, […] die Freudentänze waren ein Ritual psychischer Entlastung. [Aber] nicht der Gerechtigkeit ist Genüge getan, sondern dem niederen Instinkt der Rachlust wurde ein Menschenopfer gebracht.“ – So die Berliner Zeitung, die auch darauf hinweist, wie angewidert der Westen das noble Haupt geschüttelt hätte, wäre es einem Attentäter einst gelungen, George W. Bush zu töten.
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