„Der Kommissar und der Werwolf aus Fleet Street“, titelt The Daily Telegraph, womit gemeint ist, dass Rücktrittsforderungen des ranghöchsten britischen Polizisten nach dem Skandal um Rupert Murdochs Tageszeitung News of the World immer lauter werden. Die britische Tageszeitung enthüllt, dass der Londoner Polizeichef Paul Stephenson einen ehemaligen stellvertretenden Chefredakteur des Revolverblatts News of the World mit einem Tagessatz von 1000 Pfund (1140 Euro) als Berater beschäftigte.
Neil Wallis, der wegen seines aufbrausenden Temperaments den Spitznamen „Werwolf“ trägt, arbeitete 2006 bei der Boulevardzeitung, als erstmals Ermittlungen wegen Telefon-Hacking eingeleitet wurden. Zwischen 2009 und 2010 beriet er die Polizeibehörden bei der Öffentlichkeitsarbeit. Er wurde diese Woche im Rahmen der neuen Ermittlungen festgenommen und verhört. Die Enthüllungen über Wallis’ Anstellung, schreibt The Daily Telegraph, habe zu weiteren Anschuldigungen über die zwielichtigen Beziehungen der Polizei und dem Blatt von Medienmogul Rupert Murdoch geführt. Die Kritiker des Kommissars werden sich nicht mit dessen Erklärung „er glaube nicht, unangemessen gehandelt zu haben“ zufrieden geben. „Das stinkt nach geheimen Absprachen“, sagte Chris Bryant, Abgeordneter der Opposition, dessen Telefon von News of the World abgehört worden war.