Er erfand den berühmten Slogan "arm aber sexy", jetzt hat er zum dritten Mal in Folge das Bürgermeisteramt in der deutschen Hauptstadt gewonnen. "Wowereit soll Merkel stürzen", liest man prompt auf der Eins der Financial Times Deutschland. Selbst die liberale Wirtschaftszeitung zieht heute nationale Rückschlüsse aus einem regionalen Urnengang: Der oft als Party- und Provinzpolitiker unterschätzte Wowereit habe etwas geschafft, "was nicht viele SPD-Politiker von sich behaupten können: [Er] weiß, wie man Wahlkämpfe führt - und sie gewinnt. Und das in einem Bundesland, das von Finanzsorgen, Arbeitslosigkeit, sozialen Spannungen und Verkehrschaos geplagt ist wie wohl kaum ein anderes. Zudem hat er mit einem geschickten personalisierten Wahlkampf den Schwung der Grünen gebremst und die Linke zur Bedeutungslosigkeit koalitioniert."
Bei den Berliner Wahlen wurde die regierende SPD im Amt bestätigt, die Grünen verzeichneten ein gutes Ergebnis (17 Prozent), und die Piratenpartei feierte mit fast 9 Prozent einen fulminanten Einzug ins Landesparlament. Auf der Seite der Verlierer stehen die Parteien von Angela Merkels Regierungskoalition, Christdemokraten und Liberale, und Die Linke.