Niemand kann den Daily Telegraph bezichtigen, die EU zu unterstützen – und doch hat Großbritanniens konservative Tageszeitung Nummer 1 heute morgen angekündigt, dass sie in den nächsten vierzehn Tagen untersuchen will, "ob die EU funktioniert, was Großbritannien davon hat und welche Beziehung wir mit den Völkern und Kulturen Europas unterhalten wollen". Schon der erste Satz des Leitartikels ist ein Knüller: "Die Europäische Union hat viele Vorteile für Großbritannien." Weiter liest man, dass Großbritannien hinter Deutschland der zweitgrößter Netto-Beitragszahler der EU ist, während ein separater Bericht etwas traditionellere Telegraph-Kost auftischt, indem er offenbart, dass die EU ein Großteil der Steuergelder auf dubiose Projekte anwendet, so etwa "1,4 Millionen Pfund (1,6 Mio. Euro) für ein Programm zum 'Definieren von Gott', über 87.000 Pfund (99.000 Euro) für eine Aufzucht falscher Seidenraupen und 750.000 Pfund (853.000 Euro) für einen Krokodilzoo." An anderer Stelle lobpreist Adrian Michaels die Vorteile der unbeschränkten Reisefreiheit innerhalb der EU, ergänzt durch eine EU-Zeitleiste, eine YouGov-Umfrageüber die Einstellung zum Vertrag von Lissabon und eine Reihe von individuellen Berichten über die "Europa-Erfahrung unter dem Titel 'My Europe'. Alles in allem, viele Denkanstöße für David Camerons konservative Partei zu einem Thema, das, wie der Telegraph bemerkt, „die tiefste Kluft in der britischen Politik seit knapp 50 Jahren ist".
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