Die Vorhersagen amerikanischer Ökonomen werden Wirklichkeit: der Euro spaltet die europäischen Bürger mehr als dass er sie zusammenführt, stellt Die Zeit fest. „Und während der Norden nicht länger Zahlmeister sein will, will der Süden seine Zuchtmeister loswerden. […] Aus deutscher Sicht finanzieren deutsche Steuergelder irisches Luxusleben. Aus irischer Sicht retten irische Sparanstrengungen deutsche Banken, die sich auf der Insel engagiert haben.“ Euroskeptische Parteien, ebenso wie Nationalisten, Populisten und Crash-Kassandren gewinnen an Stärke, was für die Hamburger Wochenzeitung zeigt, „dass Geschichte kein linearer Prozess ist. Europa kann wieder zerfallen, so wie es geeint wurde. Immer klarer wird: Europa als Elitenprojekt ohne Bürgerbeteiligung – das funktioniert nicht mehr.“ Helfen kann da nur eine demokratische Debatte, fordert die Zeit:
„Die etablierten politischen Kräfte in Europa haben in der Krise durch ihr unglückliches Taktieren viel Glaubwürdigkeit verspielt. Mag sein, dass das Misstrauen der Bürger inzwischen zu groß ist. Vielleicht bleibt nur der Gang in die Offensive – ein europäisches Referendum über die Zukunft des Euro. Vielleicht würde der Austausch der Argumente die Skeptiker überzeugen. Es wäre ein riskantes Unterfangen, weil niemand weiß, wie die Sache ausgeht. Doch gegen das Volk kann in einer Demokratie nicht regiert werden. Klar ist: Die ökonomischen Probleme des Euro, so schwerwiegend sie sein mögen, sind lösbar. Wenn die Währungsunion irgendwann zerbricht, dann aus politischen Gründen.“