"Europa liebt das Feilschen um die wichtigen Posten, denn dies ist zugleich ein Schauspiel fürs Volk und ein Sport ohne Blutvergießen für die Politiker", schreibt Paweł Świeboda, Direktor des Zentrums für europäische Strategie demosEuropa, in der Tageszeitung Gazeta Wyborcza. Es bedurfte somit mehrerer Wochen, wenn nicht Monate, eifriger Verhandlungen in den Kulissen, bis José Manuel Barroso letztendlich seine zweite Amtszeit am Steuer der EU-Kommission durchboxte. "Es ist pure Ironie, dass das EU-Verfassungsprojekt abgelehnt wurde und diese alles andere als transparenten Verfahren jetzt weiter bestehen können", klagt Świeboda. Doch das augenscheinliche Chaos bei der Nominierung der führenden EU-Köpfe verschleiert die Tatsache, dass ein intensiver Kampf um die Seele der EU tobt. Er wird entweder darin enden, dass die großen Länder die Union auseinanderreißen, oder darin, dass die EU-Institutionen gestärkt daraus hervorgehen.
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