Einem Bericht des EU-Wettbewerbskommissars zufolge fehlt es den Vorschlägen zur Schaffung eines europäischen Telekommunikationsbinnenmarkts an Ehrgeiz.
Seiner Meinung nach sollte vielmehr eine gesamteuropäische Regulierungsbehörde eingerichtet werden, berichtet The Financial Times.
Das Kabinett von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia übte laut Zeitungsbericht „ungewöhnlich offene Kritik“ an den Vorschlägen der Brüsseler Wettbewerbshüterin und EU-Kommissarin für die Digitale Agenda, Neelie Kroes, und erklärte, dass es „die effektivste Lösung sei“, die nationalen Regulierungsbehörden der 28 Mitgliedsstaaten durch eine einzige Behörde zu ersetzen, zumal man damit auch „nationale Disparitäten beseitigt“.
In den Augen der Financial Times könnte eine
solch weitreichende Reformen [allerdings] auch schnell zum Zankapfel werden, zumal einige Länder in Europa das Bedürfnis haben, sowohl die Kontrolle über die nationalen Infrastrukturen, als auch die lukrativen Einnahmequellen zu behalten, die sie sich mithilfe von Frequenzversteigerungen sichern.
Darüber hinaus könnten die Betreiber im Rahmen eines Binnenmarkts europaweit viel freier arbeiten, leichteren Zugang zu den Funkfrequenzen bekommen, die für Mobilfunkdienste benötigt werden, und Roaming-Gebühren reduzieren.