Nach 48 Wochen wird „Die Sackgasse“, die erfolgreiche Komödie des „Königlich belgischen Theaters“, weiter verlängert. Nachdem gestern der vorerst letzte Vermittler, Wouter Beke, König Albert II. seine Schlussfolgerungen vorlegte, gibt sich die Tageszeitung Le Soir ironisch. Nach einem zweimonatigen Einsatz, der die Ausarbeitung eines neuen Rahmens für Verhandlungen und letztendlich eine Regierungsbildung ermöglichen sollte, gibt es zwischen der flämischen und der wallonischen Seite immer noch keine Einigung. Der Chef der flämischen Christdemokraten sei zwar „überzeugt, super gearbeitet zu haben, und behauptet, man könne zu einer Einigung über die Staatsreform und innerhalb von zehn Wochen zur Bildung einer Regierung gelangen“, so die Brüsseler Tageszeitung, doch „der Inhalt des Berichts bleibt ‚streng geheim’!“ Le Soir schreibtdie Festgefahrenheit der beiden „geschiedenen“ Gemeinschaften dem Anführer der flämischen Nationalisten, Bart De Wever, zu, „der die Krise in die Länge zieht, indem er seine Strategie grundlegend verändert“. Der flämische Standaard bringt auf dem Titelblatt einen am Vortag von Beke zitierten Konfuzius-Spruch: „Sehen, was recht ist, und es gegen seine Einsicht nicht tun, ist Mangel an Mut“, und schiebt die Schuld an der Blockade auf den frankophonen Sozialistenchef: „Wenn Elio Di Rupo es mit dieser Blockade ernst meint, dann tickt die Zeitbombe unter Belgien jetzt schneller“.
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