Es ist eine Premiere in der Geschichte der Bundesbank und ein Angriff auf die Unabhängigkeit des obersten Währungshüters, die den Deutschen so am Herzen liegt. „Merkels Mann“, titelt das Handelsblatt, soll an die Spitze der Bundesbank vorrücken. Nach dem überraschenden Ausscheiden von Bundesbankchef Axel Weber will Angela Merkel ihren engsten Berater, Jens Weidmann, 42 Jahre, in den Vorstand hieven, womit dieser automatisch auch in der Europäischen Zentralbank mit Sitz und Stimme vertreten sein werde. „Die Geschichte der Bundesbank war immer auch eine Geschichte der Abwehr von politischem Einfluss“, schreibt die Wirtschaftszeitung und erinnert daran, dass Axel Weber jetzt zurücktrete, weil die Kanzlerin seine Anti-Inflationspolitik nicht stützte. Eine vergleichbare Gefahr gehe von dem Beamten Weidmann nicht aus. Er, der seine politische Laufbahn gänzlich der Kanzlerin verdankt, beschrieb sein Verhältnis zu Merkel wie folgt: „Ich bereite die Themen so auf, dass sie eine Entscheidungsgrundlage hat. Die Entscheidungen trifft am Ende immer die Politik.“
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