Die EU-Kommission plant eine Verordnung, um Arzneimittelversuche am Menschen zu erleichtern.
Der Text, den das Parlament im Juni diskutieren wird, sehe beispielsweise vor, dass die unabhängigen Ethikkommissionen bei klinischen Tests künftig nicht mehr beteiligt werden. In Zukunft würde dann also „ein einzelner Mitgliedstaat federführend und mit Wirkung für alle anderen Staaten Nutzen und Risiken der medizinischen Versuche bewerte[n] und diese dann zul[assen].“ Obendrein soll der „Sponsor der Tests — also die Medizinindustrie — ein Vorschlagsrecht“ für die Auswahl dieses Mitgliedsstaats haben, berichtet die Tageszeitung.
Ethiker und Mediziner befürchten nun, dass auf diesem Wege „kritischen Mitgliedsländern 'gezielt ausgewichen' wird“ und „die Schutzmechanismen bei Versuchen an Menschen niedriger sein werden als bei Tierversuchen“.