Bei der Wahl zwischen Zuckerbrot und Peitsche entscheidet sich die französische Regierung für das Zuckerbrot. Aber nicht ein beliebiges. Seit dem 5. Oktober wird an drei Berufsschulen in Pariser Vororten versuchsweise ein System der finanziellen Belohnung im Kampf gegen das Schuleschwänzen eingesetzt. Im Klartext: Jeder Klasse wird ein Startkapital von 2000 Euro zugeteilt, das – wenn die Schüler gewissenhaft sind – bis Ende des Schuljahres auf 10.000 Euro ansteigen kann. Damit werden dann EDV-Material, Klassenfahrten usw. finanziert. Die Nachricht stieß bei den Elternvertretern und den Lehrergewerkschaften auf heftige Abwehr, berichtet Libération. Eine berechtigte Reaktion, so die französische Tageszeitung, die eine Maßnahme beanstandet, die "an alte republikanische Grundsätze anstößt, laut welcher Schule und Wissen keine Ware sind".
Seit den 1980er Jahren und der Finanzialisierung der Wirtschaft haben uns die Akteure der Finanzwirtschaft gelehrt, dass sich hinter jeder Gesetzeslücke eine kurzfristige Gewinnmöglichkeit verbirgt. All das und mehr diskutieren wir mit unseren Investigativ-Journalisten Stefano Valentino und Giorgio Michalopoulos. Sie haben für Voxeurop die dunklen Seiten der grünen Finanzwelt aufgedeckt und wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.
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