Während die Euro-Zone über immer mehr Integration diskutiert, “spricht man in Bukarest und London von einem Bündnis der Nicht-Euro-Länder”, meldet Adevărul. Die Idee hatte der ehemalige britische Außenminister David Owen in der Financial Times vorgebracht. Sie “reifte während der Vorbereitungstreffen des Doppel-Gipfels vom 23. und 26. Oktober in den Köpfen der Eliten der Nicht-Euro-Länder”. “Konkrete Formen nahm sie mit der Erklärung des britischen Regierungschefs David Cameron anschließend an”, berichtet die Zeitung aus Bukarest. Laut Cameron “hat Großbritannien die Absicht, in der zukünftigen Nicht-Euro-Zone als Dreh- und Angelpunkt zu fungieren”.
Schon jetzt zeichnet sich ab “dass die EU in drei Teile zerfällt: Frankreich und Deutschland, der Rest der Eurozone und die Staaten mit eigenen Landeswährungen”, zitiert Adevărul den Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament, Martin Schulz. In Bukarest legte der Verband rumänischer Geschäftsleute (AOAR) der Regierung schon vor geraumer Zeit nahe, diese “Gruppe” zu schaffen.
Gewiss “könnten die Länder ohne Euro ihre Interessen dann besser durchsetzen”, jedoch muss “die Einheit einer solchen Zone” gewährleistet werden. Schließlich “lässt sich das soziale skandinavische Modell in Dänemark und Schweden nur schwer mit dem neoliberalen Modell der Länder im Osten vereinbaren. Und während London sich fleißig am EU-Haushalt beteiligt, profitieren die Länder im Osten von den europäischen Kohäsions- und Entwicklungsfonds”, schließt Adevărul.
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