Jean-Claude Juncker bei seiner Ankuft beim EU-Gipfel in Brüssel, 2012.
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Hilfe, er verlässt uns!

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Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker, seines Zeichens dienstältester Regierungschef Europas, ist am 11. Juli zurückgetreten. Wie wird die EU ohne ihn, der die Kernelemente der europäischen Vereinigung verkörpert, auskommen?, fragt sich die FAZ.

Veröffentlicht am 12 Juli 2013
Jean-Claude Juncker bei seiner Ankuft beim EU-Gipfel in Brüssel, 2012.

Der Rücktritt des luxemburgischen Premierministers Jean-Claude Juncker ist zuvörderst eine innere Angelegenheit des Großherzogtums. Der Luxemburger Geheimdienst, es handelt sich um eine Behörde mit angeblich fünf Dutzend Mitarbeitern, soll ein „Eigenleben” geführt haben, jedenfalls von dem zuständigen Premierminister nicht ausreichend kontrolliert worden sein.

In der Sache geht es um eine Affäre, die letztlich in die achtziger Jahre zurückreicht. Es ist auch nicht sicher, ob sein Rücktritt der letzte Auftritt Junckers in der luxemburgischen Politik war. Er will an der Spitze seiner Christlich-Sozialen Volkspartei in den Wahlkampf ziehen, und es ist gut möglich, dass der weiterhin populäre Politiker, der das Land seit 1995 als Premierminister führt, wieder an der Spitze der nächsten Regierung stehen wird.

Das Beben in Luxemburg wird Europa nicht erschüttern, auch wenn Juncker in den letzten Jahrzehnten in der europäischen Politik eine herausragende Rolle gespielt hat: Schon 1991 war er Vorsitzender des Rates der europäischen Finanz- und Wirtschaftsminister und damit maßgeblich an der Ausgestaltung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion beteiligt; von 2005 bis Anfang 2013 war er Vorsitzender der Eurogroup. Dennoch hat dieser Rücktritt etwas Symptomatisches oder, besser gesagt, er lässt sich in Symbolisches übersetzen.

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