Laut dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen mussten bis zum 22. März mehr als 3,6 Millionen Menschen aus der Ukraine in die Nachbarländer – insbesondere Polen – fliehen, seit der Invasion des Landes am 24. Februar.
Eine starke Solidarität mit den Opfern der russischen Aggression ist seit Beginn des Krieges zu erkennen, sowohl auf Ebene der verschiedenen europäischen Regierungen als auch vor Ort, wo Freiwillige manchmal von weit her kommen, um Hilfe zu leisten.
Doch diese Solidarität gilt nicht für alle. Zahlreiche Zeugen vor Ort berichten von Rassismus an der Grenze. Dass die ukrainischen Flüchtlinge jetzt "mit offenen Armen" aufgenommen werden, ist auch ein Anlass dafür, auf die unterschiedliche mediale und politische Behandlung von Vertriebenen je nach ihrer Herkunft hinzuweisen.
Um den Bedürfnissen der ukrainischen Flüchtlinge gerecht zu werden, wurde die EU-Richtlinie über den vorübergehenden Schutz aus dem Jahr 2001, die es unter anderem ermöglicht, Flüchtlingen einen Sonderstatus zu gewähren, am 4. März 2022 aktiviert - ein bisher nie genutztes Rechtsinstrument. Während diese Entscheidung international begrüßt wurde, stellten NGOs wie Amnesty International fest, dass einige der aus der Ukraine fliehenden Menschen nicht für den Schutz der EU in Frage kommen.