Der Herr von Madeira hat “seinen knappsten Sieg” errungen. Der Diário de Notícias macht mit den Regionalwahlen in Portugal auf. Zum ersten Mal verfehlte Alberto João Jardim, der die Insel seit 1978 regiert, die absolute Mehrheit der Stimmen, meldet die Zeitung. Er behält allerdings die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament der autonomen Region. Diese Bedingung hatte er selbst gestellt, um nicht zurückzutreten.
Die Wahl wurde in Portugal aufmerksam verfolgt, denn der populäre und populistische Jardim ist umstritten. Zudem ist die finanzielle Lage von Madeira desolat. Schulden in Höhe von 6 Milliarden Euro, die Jardim bis zum letzten Sommer der Öffentlichkeit verschweigen konnte, gefährden nun zusätzlich die Stabilität von Portugal. “Heute ist Madeira für Portugal das, was Griechenland für Europa ist”, schrieb vor kurzem die Wochenzeitung Visão. “Nun bleibt abzuwarten, ob Portugal gegenüber Madeira genauso handeln wird, wie Finnland”, das die Hilfe für Griechenland an Bedingungen geknüpft hatte.