Lobbies gewinnen Etikettenkrieg

Veröffentlicht am 17 Juni 2010

Der Verordnungsentwurf über die Lebensmittelkennzeichnung, der am 16. Juni in erster Lesung vom EU-Parlament angenommen wurde, besagt, dass die Kennzeichnung den Nährwert mit Fett-, Zucker- und Salzgehalt deutlich sichtbar angeben muss. Die EU-Abgeordneten sprachen sich also gegen das "Ampel-Modell" aus – eine Kennzeichnung in grün, orange und rot, je nachdem wie gesund ein Nahrungsmittel ist –, obwohl dieses von Ärzteverbänden sowie von Vereinen gegen Übergewicht, Krebs und Diabetes empfohlen worden war. Sie zogen ihm das von der Lebensmittelindustrie vorgeschlagene System vor, nachdem diese eine Milliarde Euro in das diesbezügliche Lobbying investierte, wie der euobserver.com erklärt. La Stampa stellt zudem fest, dass einer der verabschiedeten Änderungsanträge ein Werbeverbot für Produkte enthält, welche einen bestimmten Grenzwert an Fett, Zucker und Salz übersteigen. Zu diesen Produkten gehört beispielsweise Nutella, das Aushängeschild der italienischen Lebensmittelindustrie.

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