Europäisches Parlament

„Made in Germany” unter Druck

Veröffentlicht am 18 Oktober 2013

„Die deutsche Industrie muss sich auf striktere Vorgaben für die Kennzeichnung ihrer Waren mit dem Hinweis „Made in Germany” einstellen", erklärt die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Am 17. Oktober hat der Binnenmarktausschuss des EU-Parlaments einer Neuregelung der existierenden Kennzeichnungspflicht für Sicherheit- und Rückverfolgbarkeit von Produkten [zugestimmt] (http://www.europarl.europa.eu/news/fr/news-room/content/20131014IPR22237/html/Renforcer-la-s%C3%A9curit%C3%A9-des-produits-et-les-r%C3%A8gles-sur-la-surveillance-du-march%C3%A9).

Derzeit dürften Hersteller das Label „Made in” („Hergestellt in”) unter ein Produkt setzen, selbst wenn es hauptsächlich im Ausland hergestellt wurde, so die Tageszeitung aus Frankfurt. Wenn der Vorschlag des Parlaments auch vom Europäischen Ministerrat akzeptiert wird, soll in Zukunft das Label „Made in the EU” oder „Made in” einem Mitgliedsland nur für Artikel in Frage kommen, die zum „wesentlichen Teil” im jeweiligen Land hergestellt wurden.  

Das dürfte den deutschen Herstellern der FAZ zufolge nicht sonderlich gefallen, denn so können sie nicht mehr das Markensiegel „Made in Germany” unter Produkte setzen, die im Wesentlichen im Ausland hergestellt wurden, wie zum Beispiel in China oder in Nordafrika. Dadurch verliert die deutsche Industrie einen entscheidenden Trumpf. Immerhin würde das Projekt, wenn sich die europäischen Institutionen einigen können, mit großer Wahrscheinlichkeit erst nach den Europawahlen im Mai 2014 in Kraft treten.

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