Der ehemalige Befehlshaber der serbischen Armee in Bosnien, Ratko Mladic, könnte dem Rechtsspruch entgehen. Obwohl er vomInternationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien wegen Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Verantwortung gezogen werden soll, insbesondere wegen des Massakers in Srebenica (dabei wurden 1995 knapp 8.000 muslimische Bosniaken von Mladics Männern getötet), könnte seine Verhaftung für den Beitritt Serbiens zur Europäischen Union bald keine conditio sine qua non mehr darstellen, so berichtet De Volkskrant. Am 14. Juni sollen die Außenminister der EU-Staaten die Ratifizierung des Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommens mit Serbien besprechen, durch welches Belgrad den offiziellen Status des Beitrittskandidaten erhält. Selbst die Niederlande, die lange im Alleingang forderten, dass Mladic dem Gericht überstellt wird, sind inzwischen nachgiebiger geworden. In der Zeitungerklären zwei Mitglieder der Nichtregierungsorganisation Democratization Policy Council, dass diesbezüglich "von Seiten mehrerer Mitgliedsstaaten, EU-Institutionen und auch aus Washington viel Druck auf die [niederländische] Regierung ausgeübt wurde".
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