Nach dem Abhörskandal sollte die EU mit einer Stimme sprechen

Veröffentlicht am 25 Oktober 2013

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„USA belauschten 35 internationale Spitzenpolitiker“, berichtet The Guardian, eine neue Wendung im NSA-Abhörskandal.

Vertraulichen Dokumenten aus dem Fundus des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden zufolge habe die Behörde von ranghohen Staatsbeamten die Herausgabe von Telefonnummern bedeutender internationaler Politiker gefordert, um diese bespitzeln zu können.

Eine Enthüllung, kurz nachdem die NSA wenige Tage zuvor beschuldigt wurde, das Mobiltelefon von Kanzlerin Angela Merkel abgehört zu haben, was letztlich die gesamte letzte Sitzung des Europäischen Rats überschattete. In seinem Leitartikel schreibt The Guardian :

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Innerhalb der EU haben zu viele Politiker, von Merkel abwärts, zu langsam und zu zurückhaltend auf die Probleme reagiert, welche Edward Snowdons Enthüllungen aufwerfen. Heute sind die Enthüllungen um den US-Lauschangriff auf Merkels Handy — und vermutlich auf die Handys von Politikern von Brasilien bis Großbritannien — maßgeschneidert, damit die EU endlich kollektiv Stellung bezieht. Das Problem ist einfach: Zuverlässige Verbündete bespitzeln einander nicht, und die amerikanische Soft Power wird von diesen empörenden Intrusionen unterhöhlt. Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger fragte einst: „Wen rufe ich denn an, wenn ich Europa anrufen will“. Heute ist der Tag gekommen, an dem Europa die USA zurückrufen — und mit einer Stimme sprechen sollte.

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