Nach Portugal ist auch Irland Ramsch

„Irlands Kreditwürdigkeit auf ‚Ramsch‘-Niveau gesenkt, während sich die Eurokrise zuspitzt“, titelt die Irish Times, nachdem Moody’s Irlands Bonität herabgestuft hat. Wie die Tageszeitung aus Dublin berichtet, wurde diese Neubewertung nur wenige Stunden nach folgender Erklärung des Finanzministers bekanntgegeben: „Die von den Finanzministern der Eurozone am Montag Abend für Griechenland vorgeschlagenen Rettungsmaßnahmen könnten Irland zugutekommen“. Dagegen meint Moody’s, dass „sich durch die für Griechenland in Betracht gezogenen Maßnahmen die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Irland einen Teil seiner Schulden nicht zahlen kann und ein weiteres EU-Rettungspaket benötigt wird“. Von der daraus resultierenden Herabstufung auf Ramsch-Status – wie sie vergangene Woche auch Portugal erlebte – erhofft man sich für den heutigen Tag eine Verkaufswelle irischer Staatsanleihen. Wie die Irish Times berichtet, war der Herabstufung am Tagesende eine Erklärung von EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier vorausgegangen, der für November „harte Maßnahmen“ ankündigte, um die Macht der Agenturen einzuschränken. Mit Blick auf Portugal fügte er hinzu: „Dass die Agenturen ein Land ohne jede Vorwarnung herabstufen würden, war für uns eine große Überraschung.“