In ganz Europa meldet sich positive Resonanz auf das Ergebnis der finnischen Präsidentschaftswahl. Der europafreundliche Konservative Sauli Niinistös hatte sich gegen den Grünen Pekka Haavisto durchgesetzt, ebenfalls ein Euro-Befürworter. Der Grund für die gute Stimmung liegt in der erhofften Wende der finnischen Europapolitik: Nach dem Durchbruch der Wahren Finnen bei den Parlamentswahlen vor einem knappen Jahr hatte Helsinki einen Hardliner-Kurs in den Verhandlungen um die Griechenland-Hilfe eingeschlagen. Das Wahlergebnis bedeute aber nicht, dass “die Bürger nun nicht mehr an der EU zweifeln”, relativiert Helsingin Sanomat.
Für die Tageszeitung ist viel wichtiger, dass der Zentrumskandidat und bewährter Euro-Gegner Paavo Väyrynen 17 Prozent erreichte. Bei Väyrynen sei die Kritik am Euro nicht nur “auf offene Ohren gestoßen, er habe sie auch zu nutzen gewusst” und den sozialdemokratischen Kandidaten Paavo Lipponen im Wahlkampf angegriffen. Der ehemalige Ministerpräsident, der die EU-Politik in Finnland entscheidend mitgestaltete, blieb zehn Punkte hinter Väyrynen zurück. Ein sicheres Zeichen für die beachtliche Euroskepsis in Finnland, meint Helsingin Sanomat.
“Gegenüber den Finanzspritzen für kriselnde Euro-Länder” habe der neue Präsident Sauli Niinistös “viel mehr Vorbehalte als seine Partei”, berichtet die Tageszeitung. Das könnte die zukünftigen Verhandlungen innerhalb der Union noch schwieriger machen.