Barack Obama wurde mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, doch heute früh war der politische Redakteur des New Statesman, Mehdi Hasan, alles andere als beeindruckt von den Meriten des amerikanischen Präsidenten. Nachdem er einen einschneidenden Bruch mit der Bush-Ära versprochen hatte, sei Obama, so Mehdi, "in die Fußstapfen seines in Ungande gefallenen Vorgängers getreten", insbesondere in Sachen Außenpolitik. Nachdem er angekündigt habe, er werde den Krieg im Irak entschärfen, habe er einfach die US-Truppen, -Spione und -Diplomaten zum Krieg in Afghanistan und zu grenzübergreifenden Operationen in Pakistan umgeleitet. "Er hat dort Luftangriffe bewilligt, bei denen in neun Monaten mehr Zivilisten in US-Bombenangriffen umgekommen sind als im letzten Jahr der vorigen Regierung." Als Reaktion auf die heutige Nachricht des Nobelpreiskomitees fügt Mehdi, in einem Blog namens "Is this a joke?" (Ist das ein Witz?), hinzu, "der Kult um Obama" habe ihn zu einem "gottesgleichen, heiligenähnlichen, übermenschlichen Rang in der internationalen politischen Landschaft erhoben". Er bekomme "einen Preis für den Frieden, bevor er den Frieden überhaupt bewerkstelligt hat".
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